Der Drang, das Große erlebbar zu machen, ließ mich über die ehemalige Zentrale der Veitscher Magnesit Werke AG an der prachtvollen Wiener Ringstraße stolpern. Es gehört dem großen österreichischen Unternehmer Karl Wlaschek – leider kann er nicht mehr erleben, was daraus geworden ist. Nach meinem Wunschbild wurde das denkmalgeschützte Haus aus den 1950er Jahren nun mit drei klaren Ideen beseelt.
Mit dem Grand Ferdinand wollen wir Tradition nicht rückwärts denken, sondern vorwärts zelebrieren. Frei von bemühten Rückblenden. Mit Offenheit für gelungene Weiterführungen. Uns geht es nicht darum, die Gastronomie und Hotellerie neu zu erfinden, uns interessiert viel mehr der Umgang mit der Tradition. Wir wollen so an Epochen anknüpfen, in denen in Wien nichts bedeutungsvoller war als das Gute. Lobmeyr Luster, Wiener Silbermanufaktur Besteck, der beste französische Champagner und im Zentrum "die große Wiener Küche" bilden den Rahmen.
In der österreichischen Bundeshymne heißt es: „Volk, begnadet für das Schöne“. Und dieses „Schöne" bringen wir zurück an die großartige Wiener Ringstraße. Passend dazu darf sich das „Grand Ferdinand“ mit dem Österreichischen Bundeswappen schmücken. Eine Auszeichnung, die nur ganz besonderen Betrieben zuteil wird. Das freut mich – und bestärkt mich in meinem Selbstverständnis. Ich bin der Überzeugung, dass man das, was man macht, auch schön machen kann. Alles, was man baut, auch schön bauen kann. Schönheit ist dabei keinesfalls eine Geldfrage, keine „Designfrage“ und schon gar kein Wettlauf der Kreativität – sondern ganz einfach eine Einstellungssache.
In Wien war man schon immer äußerst anspruchsvoll. Das Zweitbeste war nie gut genug. Das galt für Musik, Literatur und Theater, im Handwerk und besonders beim Essen. Jeder strebte in allem nach höchster Vollendung. Für mich gibt es daher nichts Stimmigeres, als dieses Streben nach dem ganz Großen auch zur Grundhaltung des „Grand Ferdinand“ zu wählen. Kaisersuppe, Russisches Ei nach Art der Prager Kochschule 1898, das große Tafelspitzmenü serviert vom Wagen, Kalbsvogerl nach Maria-Theresia-Art, Fleischlaberln à la Metternich, Veilcheneis Sisi und vieles mehr. Glauben Sie mir, es wird Ihnen schmecken.
Herzlichst, Ihr
In vielen großen Hotels wird die sogenannte Exklusivität in allen Gesten spürbar. Ich sehe ein Hotel als kulturellen Auftrag und dieser sollte für alle und jeden zugänglich sein. Ja, wir haben eine Suite um 1500 Euro pro Nacht. Wir bieten aber auch Betten in einem wunderschönen Achtbettzimmer ab 50 Euro die Nacht an – im Übrigen buchbar auf Airbnb.
Im Gulasch & Söhne beispielsweise kann man allerbesten Champagner um 15 Euro schlürfen, aber auch einen leckeren Pfiff Velkopopovicý Bier um 1,90 Euro konsumieren. Jeder kann also, wie er oder sie will, im Grand Ferdinand das Leben und österreichische Kultur genießen und wird dabei, so hoffe ich, bestens bedient.
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London & New York